Straubinger Segelflieger zu Gast beim Aero-Club Rothenburg
Großer Flugzeugpark am Bauerngraben
Ein großer Besuch, im wahrsten Sinne des Wortes! Eine Woche lang waren 35 Mitglieder der Luftsportvereinigung Straubing zu Gast am Verkehrslandeplatz Rothenburg. Ihre Unterkünfte brachten sie selbst gleich mit: Wohnmobile, Caravans und Zelte, so dass parallel zur Rollbahn eine stattliche Wagenburg entstand. Zum Tross gehörten aber auch sechs Segelflugzeuge, zwei Doppelsitzer, zwei Übungseinsitzer sowie zwei Segler der sogenannten Club- und Standardklasse, die sich auch für größere Streckenflüge eignen. Wie bringt man diese ganze Flotte in die Luft? Dazu hatten die Straubinger Flieger ihr Schleppflugzeug vom Typ Ikarus C42 mitgebracht und waren damit auch in flugbetrieblicher Hinsicht völlig autark. Da die C42 zur Kategorie der Ultraleichtflugzeuge gehört, bietet sie gleich zwei überzeugende Vorteile: sie verbraucht ausgesprochen wenig Kraftstoff und kann mit normalem Autobenzin betankt werden. Und sie fliegt viel leiser als herkömmliche Schleppmaschinen. Darum betreibt auch der Aero-Club Rothenburg seit Jahren ein Flugzeug dieser Kategorie.
Die wohl heißesten Tage dieses Sommers bescherten den Segelfliegern kräftige thermische Aufwinde, die manchmal bis zum Sonnenuntergang anhielten. Einer der Piloten schaffte mit dem Doppelsitzer ASK21 einen Streckenflug über 530 km. Mit einem Einsitzer vom Typ LS4 gelang ein 420 km langer Trip. Ein weiterer war mit dem Übungseinsitzer ASK23 unterwegs und landete, nachdem er noch lange in der Abendsonne über der Altstadt kreiste, erst kurz vor 21:00 Uhr.
Besonders erfreut sind die Straubinger Segelflieger über etwas, was viele andere Clubs schmerzlich entbehren: sie haben Nachwuchs. Fast ein ganzes Dutzend junger Leute, darunter auch Mädchen, waren in Rothenburg dabei. Vier Fluglehrer, von denen zwei selbst Berufspiloten sind, kümmerten sich um deren Ausbildung. Das Schulflugzeug: ein Doppelsitzer vom Typ ASK 13, ein „Youngtimer“ aus den siebziger Jahren, der heute noch beste Dienste leistet und als Gebrauchtflugzeug sehr gefragt ist. Auch der Aero-Club Rothenburg flog viele Jahre lang mit einem Segler dieses Typs.
Neben dem Flugbetrieb wussten die Gäste aus Straubing natürlich auch die Reize der Tauberstadt und deren Umgebung zu schätzen. Fast alle hatten ihr eigenes „Radl“ dabei und erforschten gekonnt die schönsten Routen durchs Taubertal oder über die Frankenhöhe. Gemeinsame Grillabende mit den Rothenburger Gastgebern rundeten die Tage ab. Überhaupt war man an jedem Abend froh, wenn die größte Hitze endlich vorbei war. Auch wenn sie tagsüber für kräftige Thermik gesorgt hatte.
Markus Koch
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Kurze Besprechung vor dem Start: Fluglehrer Steve und sein Schüler
Ein gutes Gespann: geschleppt wurde mit dem Ultraleichtflugzeug C42.
Noch heute ein begehrter Klassiker: der Doppelsitzer ASK 13
Hatten in Rothenburg eine gute Zeit: die Segelflieger aus Straubing